Katzenfutter verstehen: Worauf es wirklich ankommt

So erkennst du hochwertiges Katzenfutter und fütterst deine Katze artgerecht

Die Wahl des richtigen Katzenfutters ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden deines Stubentigers. Doch woran erkennst du, ob ein Futter wirklich hochwertig und artgerecht ist? Die Antwort liegt in der natürlichen Ernährung und Physiologie der Katze.

Die Katze: Ein Karnivore durch und durch

Obwohl die Katze seit Jahrhunderten domestiziert ist, bleibt sie ein reiner Fleischfresser (Karnivore). In freier Wildbahn ernährt sie sich hauptsächlich von kleinen Beutetieren wie Mäusen, Vögeln, Ratten, Insekten, Amphibien und Fischen. Diese natürliche Ernährung sollte als Vorbild für ein artgerechtes Katzenfutter dienen.

Ein hochwertiges Futter orientiert sich dabei insbesondere an der Zusammensetzung eines Hauptbeutetiers: der Maus.

Was zeichnet beutenahes Katzenfutter aus?

Die Maus ist ein perfektes Beispiel für eine ausgewogene Katzenernährung. Ihre Zusammensetzung bietet genau das, was die Katze braucht:

  • Hoher Anteil an Muskelfleisch

  • Innereien wie Herz, Lunge und Leber

  • Hoher Feuchtigkeitsgehalt

  • Ballaststoffe aus dem Mageninhalt der Beute

  • Taurin, eine essentielle Aminosäure

  • Vitamine und Mineralien, vor allem Vitamin A, Phosphor und Calcium

  • Fett als Energiequelle

Ein artgerechtes Futter sollte diese Bestandteile so gut wie möglich nachbilden.

"Artgerechtes Futter bildet eine Maus nach: Tierisches Eiweiß mit einem hohen Flüssigkeitsanteil und den nötigen Nährstoffen."

Checkliste für hochwertiges Katzenfutter

Wenn du beim nächsten Einkauf die Deklaration eines Katzenfutters überprüfst, achte auf folgende Punkte:

  • Fleischanteil von über 70 %

  • Klare Aufschlüsselung der Fleischsorten, insbesondere Muskelfleisch und Innereien

  • Pflanzliche Bestandteile unter 5 %

  • Feuchtigkeitsgehalt von über 70 %

  • Taurin-Gehalt zwischen 1.000 und 1.500 mg/kg

  • Kein Zucker, Getreide oder Füllstoffe

Warum es kein hochwertiges Trockenfutter gibt

Die Deklaration vieler Trockenfutter, auch der teuren Varianten mit vermeintlich hohem Fleischanteil, ist oft irreführend. In Wirklichkeit besteht Trockenfutter hauptsächlich aus minderwertigem Tiermehl und hat wenig mit einer echten Fleischnahrung zu tun.

Die Probleme mit Trockenfutter:

  • Künstliche Lockstoffe und Aromen: Ohne diese Zusatzstoffe würden Katzen das Futter oft gar nicht anrühren. Für Katzen ist Trockenfutter ohne Lockstoffe nicht mehr als ein "Mehl-Keks".

  • Flüssigkeitsmangel: Katzen, als ehemalige Wüstentiere, nehmen den Großteil ihrer benötigten Flüssigkeit über die Nahrung auf. Trockenfutter entzieht dem Körper jedoch Flüssigkeit, da es sehr wasserarm ist. Um 50 g Trockenfutter zu verarbeiten, müsste eine Katze etwa 200 ml Wasser trinken – eine Menge, die die meisten Katzen nicht erreichen.

  • Zahngesundheit: Der Mythos, dass Trockenfutter die Zähne reinigt, hält sich hartnäckig, entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Stattdessen können die enthaltenen Zucker und Getreide der Zahngesundheit schaden.

  • Hoher Anteil an Getreide und Zucker: Diese Bestandteile sind nicht nur schlecht für die Zähne, sondern auch für die allgemeine Gesundheit der Katze.

Die bessere Wahl: Hochwertiges Nassfutter

Ein Trockenfutter mit einem hohen Fleischanteil ist keine echte Alternative. Es lässt sich mit einer menschlichen Ernährung vergleichen, bei der Chips eine Hauptmahlzeit darstellen würden. Stattdessen ist hochwertiges Nassfutter, das auf natürlichen Fleischanteilen basiert, die bessere Wahl.

Nassfutter mit hohem Fleischgehalt und ausreichend Feuchtigkeit unterstützt die Gesundheit deiner Katze optimal. Falls du Hilfe bei der Umstellung von Trockenfutter auf Nassfutter benötigst, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich Unterstützung zu holen.


Ein artgerechtes Futter trägt wesentlich zur Lebensqualität und Gesundheit deiner Katze bei. Die oben genannten Tipps können dir dabei helfen, die beste Entscheidung für deinen Vierbeiner zu treffen.

Die Bedeutung von Taurin

Taurin ist eine für Katzen lebensnotwendige Aminosäure, die sie nicht in ausreichender Menge selbst herstellen können. Ein Mangel an Taurin kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, wie Herzprobleme oder Sehstörungen. Wissenschaftler sind sich nicht einig, wie viel Taurin Katzen täglich benötigen, aber ein Gehalt von 1.000 bis 1.500 mg pro Kilogramm Futter ist eine gute Orientierung.

Bei Futtersorten mit hohem Fleischanteil, wie z. B. Anifit, muss weniger "künstliches" Taurin hinzugefügt werden, da das Fleisch bereits natürlich viel Taurin enthält.

Den richtigen Fütterungsplan erstellen

Neben der Wahl des richtigen Futters spielt auch die Fütterungsroutine eine wichtige Rolle. Hier sind einige Tipps:

1. Feste Fütterungszeiten festlegen

Füttere deine Katze zweimal täglich, z. B. morgens und abends im Abstand von etwa 12 Stunden. Alternativ kannst du auch drei kleinere Mahlzeiten einplanen. Achte darauf, die Portionen entsprechend anzupassen.

2. Mahlzeiten abmessen

Um Überfressen und damit verbundene Gewichtszunahme zu vermeiden, solltest du die Mahlzeiten genau abmessen. Orientiere dich an den Angaben auf der Verpackung oder frage deinen Tierarzt um Rat.

3. Saubere Futterschalen

Reinige die Futter- und Wasserschalen deiner Katze täglich, um Bakterienbildung zu vermeiden. Sauberkeit ist entscheidend für die Gesundheit deiner Katze.

4. Prey Drive aktivieren

Fordere deine Katze vor der Mahlzeit spielerisch heraus. Dies stimuliert ihren natürlichen Jagdinstinkt und sorgt für geistige und körperliche Aktivität. Du kannst Spielzeuge wie Maus-Attrappen verwenden oder das Futter in einem Puzzle-Feeder verstecken.

5. Schalen nach dem Fressen wegstellen

Sobald deine Katze fertig ist, entferne die Schale, wasche sie aus und bewahre übrig gebliebenes Futter auf. Eine stets verfügbare Wasserschale sollte jedoch bereitstehen.

Fazit

Die richtige Ernährung und ein strukturierter Fütterungsplan tragen wesentlich zur Gesundheit deiner Katze bei. Indem du ein hochwertiges, beutenahes Futter auswählst und die Fütterung artgerecht gestaltest, sicherst du deinem Stubentiger ein langes und glückliches Leben. Probier es aus – deine Katze wird es dir mit Gesundheit und Zufriedenheit danken!